Georgien: Brutale Gewalt gegen die Pride in Tbilisi – beschämendes Versagen der Polizei am IDAHO-T 2013

Tausende von Angreifer_innen gegen die Pride in Tbilisi.

Im April vor einem Jahr ergänzte der georgische Präsident Micheil Saakaschwili auf Empfehlung des Europarats das Anti-Diskriminierungsgesetz um „… und andere Diskriminierungen“.
Im Mai 2012 stellte Amnesty International fest, dass im Süd-Kaukasus virulente homophobe Angriffe Aktvist_innen in Armenien, Georgien und Aserbaidschan gefährden. In Tbilisi (Tiblis) schaute die Polizei am 17. Mai 2012 nur zu, wie orthodoxer Christen eine friedliche LGBT-Demo behinderten.

Viel Öffentlichkeitsarbeit, Verhandlungen und Vorbereitungen für eine friedliche Pride in diesem Jahr trugen keine Früchte: Tausende von Gegendemonstant_innen griffen gewaltsam an. Über ein Dutzend Teilnehmer_innen an der Tbilisi Pride mussten hospitalisiert werden. Auch Polizisten und Medienleute wurden verletzt.
Wir sind zutiefst schockiert über das Ausmass dieser organisierten, homophoben Gewalt.

“Ironischerweise ruinierten diese schändlichen, brutalen Angriffe genau jenen Tag, der dazu gedacht war, auf der ganzen Welt ein Zeichen von Solidarität gegen homophobe Gewalt zu setzen. Dies macht klar, dass die georgischen Behörden noch einen langen Weg vor sich haben, um Toleranz zu fördern und auch LGBTI in ihren Menschenrechten zu schützen.”
John Dalhuisen, Programm Leiter Europa und Zentralasien von Amnesty International, 17. Mai 2013.

(Ironically this shameful violence marred a day that is meant to mark solidarity in the face of homophobic violence around the world, and it shows that the Georgian authorities have a long way to go to promote tolerance and protect LGBTI people and their human rights.)

Amnesty News: Georgia: Homophobic violence mars Tbilisi Pride event
Übersetzung: Queeramnesty Deutschland – Homophobe Gewalt stört die Pride in Tiflis.

Amnesty International: Länderbericht Georgien 2013 und 2012 und 2011.

Georgien:
Virulente homophobe Angriffe gefährden Aktvist_innen im Süd-Kaukasus (Mai 2012)
Präsident Micheil Saakaschwili ergänzt Anti-Diskriminierungsgesetz (April 2012)

IDAHOT 2013: 17. Mai – Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie.
IDAHOT 2013 – Übersicht Aktionen, Berichte, Erfolge, Rückschläge

Zürich, Podiumsdiskussion:
6. Juni 2013: Regenbogenverbot in Russland (Zürich Pride Festival 2013)

Schwierige Lage in Ost- und Mittelosteuropa:
Ukraine: Homophobie, Transphobie und Hassverbrechen – Amnesty Report (Mai 2013)
Ukraine: Pride in Kiev in Gefahr – Onlinepetition zum IDAHO-T 2013 (Mai 2013)
Russland: Präsident Putins Zermürbungstaktik und Hexenjagd – Amnesty Report (April 2013)
Mazedonien: Angriffe auf LGBT-Aktivist_innen (April 2013)
Türkei: Film „Benim Çocuğum“ (Mein Kind) der Elternvereinigung (April 2013)
Belarus: Zivilgesellschaft wird mundtot gemacht – Amnesty Report (April 2013)
Bosnien und Herzegowina: homophobe und transphobe Hass-Angriffe (April 2013)
Türkei: Hassmorde – gezieltr Hass gegen Transmenschen (Nov 2012)
Russland: Urteile gegen Pussy Riot revidiert – doch noch keine Gerechtigkeit (Okt 2012)
Serbien: Belgrad Pride 2012 kurzfristig verboten – Urgent Action (Okt 2012)
Bulgarien: Tötung von Mihail Stoyanov (2008) – Aufklärung und Sühne gefordert (Sep 2012)
Moldau: Antidiskriminierungsgesetz gegen die grassierende Diskriminierung (Sep 2012)
Ungarn: Rechtsextreme eröffnen «Jagdsaison» auf Schwule zur Budapest Pride (Juli 2012)
Bulgarien: Tödlicher Hass – homophobe Gewaltverbrechen – Schöne Worte (Juni 2012)
Kroatien: Erschreckende Zunahme homophober und transphober Hassverbrechen (Juni 2012)
Moldau: Neues Antidiskriminierungsgesetz gilt nicht für LGBTI (Juni 2012)
Süd-Kaukasus: Virulente homophobe Angriffe gefährden Aktvist_innen (Mai 2012)