EDITORIAL
Kaum zu glauben, aber es ist bereits fünf Jahre her, dass ihr die erste Ausgabe des Queeramnesty-Magazins in den Händen gehalten habt. Das Redaktionsteam hat sich seither zwar nahezu rundum erneuert, aber wir freuen uns über dieses kleine Jubiläum und hoffen, dass ihr auch diesmal wieder den einen oder anderen Artikel findet, der euch anspricht.
Wie alle anderen hatte auch Queeramnesty Corona-bedingt ein seltsames und reduziertes 2020. Der traditionelle Jahresbericht in der letzten Ausgabe fällt deshalb etwas kürzer aus als üblich – dennoch waren wir nicht ganz untätig und hoffen, dass 2021 wieder mehr möglich sein wird.
Auch unser Schwerpunktthema Polen bekam den Ausnahmezustand zu spüren: Einiges, was geplant war, konnte nicht stattfinden. Doch in dieser Ausgabe findet ihr nochmals einen Artikel dazu, über die schwierigen Erfahrungen einer intergeschlechtlichen Frau in Polen. Zudem haben wir einen Beitrag aus Liberia, wo kürzlich mehrere schwule Männer entführt, gefoltert und vereinzelt sogar ermordet wurden.
Zu unserem Kommentar über Political Correctness in der letzten Nummer erreichten uns nur gerade drei Reaktionen. Eine davon wurde von der Schreibenden Regula Ott zu einer Replik ausgebaut, die ihr in dieser Nummer findet – quasi das Pro zum Contra vom letzten Mal.
LGBTI*-Menschen und Geflüchtete haben oft noch stärker unter den Folgen der Coronakrise gelitten als alle anderen – und die Pandemie ist noch lange nicht ausgestanden. Wir werden auch künftig versuchen zu helfen, wo wir können, und hoffen, dass ihr uns weiterhin dabei unterstützt.