Ruanda: Homophober Überfall auf Filmemacher Dady de Maximo Mwicira Mitali –
mit Pistole, Messer und Benzin schwer verletzt

Dady de Maximo (29) überlebte wie durch ein Wunder Angriffe im Bürgerkrieg (1994) und nun einen homophoben Mordanschlag

Berichten zufolge wurde Dady de Maximo in der Nacht vom 9. auf den 10. November zu Hause in Kigali überfallen, an einen Stuhl gefesselt und über eine Stunde grausam gefoltert und zum Schluss mit Bezin übergossen. In letzter Sekunde gelang es ihm, in die Küche zu fliehen und zu schreien. Ein alarmierter Nachbar rettete sein Leben.
Die Agressoren liessen ein Schreiben zurück: sein schwuler Film verstosse gegen die Werte der Kirche.

Diesem Überfall ging eine monatelange Kampange mit Schmähungen und Drohungen auf „sozialen“ Netzen, sowie im März 2011 ein Angriff auf sein Freund Claude bei helllichtem Tag auf offener Strasse voraus. Claude flüchtete und lebt heute als Asylsuchender in Europa.

Dady de Maximo entkam 1994 als einziger seines Clans. Die Milizen hielten ihn für tot und liessen den Jungen vergewaltigt und verstümmelt in einem Sumpf zurück. Er baute mit unermesslicher Energie ein Künstlerleben auf, dass er ganz in ein Engagement für ein besseres Rwanda stellte, den Genozid aufarbeitete (Film: Par le raccourci – By the shortcut), Modeevents organisierte (DADMAX: Rwanda Fashion Festival). Sein Haus war ein offenes Bienenhaus für KünslterInnen, AktivistInnen, ForscherInnen und viele andere. Das hat ihm nun auch das Leben gerettet.
Seine Freunde sagen, dass Dady heute das Leben weiterleben möchte, das er selber gewählt hatte.

Unterstützungskollektiv: Collectif de Soutien à Dady de Maximo (Französisch)

Und bitte: zeigt dem Kollektiv Eure Solidarität, hier auf Facebook!

Medien: < ! docs/rwandaises_20111114_Dady_de_Maximo_agression_homophobe.pdf> Dady de Maximo victime d’une agression homophobe (Französisch, 14.11.2011)
und: Un collectif se mobilise pour aider Dady (Französisch, 14.11.2011)
Homosexualität ist NICHT strafbar: < ! http://rwandaises.fr/dernis-nouvelles-mainmenu-75/2673-au-rwanda-les-gays-et-lesbiennes-ne-deviendront-pas-des-criminels.html> < ! docs/rwandaises_20100105_lesbiennes_gay_pas_criminels.pdf> gays et lesbiennes pas des criminels (Französisch, Têtu 4.1.2010)
Gleichgeschlechtliche Liebe kein Import des Nordens – homosexuelle Identitäten hingegen schon: David Schwarz in Hinterland Nr 15, 2010 (PDF, 4 S, 100 kB)
Webzeitung IGIHE Thema Homosexualität: Artikelübersicht (Französisch)

Amnesty International: Länderbericht Ruanda 2012 und 2011.

IGIHE: Aux Pays-Bas, Daddy De Maximo reçoit une récompense pour son film „Short Cut“ (Französisch)

18.11.2011: Das Kollektiv zur Unterstützung von Dady de Maximo Mwicira Mitali erhält Untersstüzung von offizieller Seite. Seine Exzellenz, Jacques Kabalé, Botschafter Ruandas in Frankreich, liess es wissen, dass die ruandische Behörden jede Form von Gewalt und Diskriminierung verurteilen, ganz speziell angesichts der jüngsten Geschichte des Landes.

African Activist, 8.8.2011: Rwanda Leads East Africa on the Progress of LGBTI Human Rights (Engl.).
Global Gayz, 1.1.2009: Horizon Community Association of Rwanda (HOCA) reports (Engl.). < !a href="http://www.afriquesenlutte.org/mot/homosexualite" / http://www.afriquesenlutte.org/afrique-centrale/rwanda/article/rwanda-agression-homophobe .... nichts neues.>

update New Times (DK), 03.02.2012:
A Genocide that could have been avoided – by Dady De Maximo (Engl.).

update Amnesty, 01.03.2012, AFR 47/002/2012:
Rwanda urged to end clampdown on dissent as Charles Ntakirutinka released (Engl.).

update Film, 08.09.2012, Rote Fabrik – Ruanda – Bilder und Worte zu Tod und Schönheit:
Beyond the Deadly Pit, 2011, Rwanda/USA, 104 min von Gilbert Ndahayo (anwesend)

Aktuelles zu LGBT in Afrika von Amnesty International: