Genau ein Jahr ist es her, dass ihr das erste Queeramnesty-Magazin in den Händen gehalten habt. Wir freuen uns, dass es sich mittlerweile gut etabliert hat und wir regelmässig positives Feedback erhalten. 2016 war für Queeramnesty organisatorisch ein wenig turbulent, aber mit der neuen Gruppenleitung kommen wir nun wieder in ruhigeres Fahrwasser. In dieser Ausgabe findet ihr nicht nur unseren Jahresbericht, sondern auch ein Gespräch mit Thomas Vinzenz und Arlette Zwahlen, die Queeramnesty seit ein paar Monaten leiten.

Ausserdem beschäftigen wir uns noch einmal mit unserem Jahresthema Hate Crime, das auch 2017 im Fokus stehen wird. Es hat sich in diesem Jahr einiges getan: Nachdem die LGBT-Helpline im Sommer in Betrieb genommen wurde, läuft nun derzeit eine grosse Kampagne in der Öffentlichkeit. Die Problematik bleibt jedoch hochaktuell, wie gleich zwei Porträts von Betroffenen zeigen. Besonders häufig trifft es Trans*menschen – Queeramnesty hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Transgender Network Switzerland (TGNS) eine kleine Broschüre erarbeitet, die am 20. November zum Transgender Day of Remembrance breit verteilt wurde und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen soll.

Zudem beschäftigt sich Anna Rosenwasser in dieser Ausgabe mit der Sprache und unserem oft zu wenig bewussten Umgang damit. Sie erklärt, was es mit * und «…er_innen» auf sich hat, und weshalb es wichtig ist, dass sich alle Geschlechtsidentitäten sprachlich repräsentiert fühlen.
Politisch war 2016 ein erfreuliches Jahr für die Schweizer LGBTI-Community: Das Stimmvolk hat jene CVP-Initiative abgelehnt, die beiläufig die Ehe als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau definieren wollte, und die konservativen Gegner_innen der Stiefkindadoption haben es nicht geschafft, genügend Unterschriften für ein Referendum zu sammeln, so dass dieses neue Gesetz ohne Abstimmung in Kraft treten kann. Auch bei der «Ehe für Alle» gibt es Bewegung in die richtige Richtung. Es zeigt sich einmal mehr: Unsere Arbeit lohnt sich – wir bleiben, mit eurer Hilfe, weiter dran.

Wir wünschen euch schöne Festtage!

Das Redaktionsteam
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