Europa: Pride Veranstaltungen in Ostmitteleuropa und Osteuropa immer wieder gefährdet oder behindert

14. Mai 2010: Belarus: Amnesty International calls on the authorities to respect LGBT rights (PDF)

Die Slavic Gay Pride 2010 hätte am 15. Mai in Minsk, Belarus (Weissrussland) stattfinden sollen. Zum Verbot.

Heutige finden in Europas Westen, in Nord- und Südamerika und in Australien regelmässig Prides, Christopher-Street-Days, Mardis Grass, Marchas del Orgullo oder Festivals der sexuellen und geschlechtlichen Diversität statt. Das war noch wenigen Jahren keinesfalls so und alles andere als selbstverständlich.
Ermutigt durch diese Situation veranstalten auch Gruppen von Lesben, Schwulen und Transgender in anderen Teilen der Welt Prides in ihren Ländern. In Ostmitteleuropa und Osteuropa sind diese Veranstaltungen immer wieder grossen Gefahren durch Verbote, administrative Behinderungen, durch homophoben Mob oder durch die Polizei gefähret.
Selbst wenn eine Pride nicht verboten wird wie 2010 in Chisinau oder durch die Polizei niedergeknüppelt wird wie 2009 in Moskau: die Gefährdungen, der Kampf um das Durchführungsrecht behindert Veranstalter massiv. Gleichzeitig geplante Konferenzen und Kulturveranstaltungen müssen dauern neu organisiert werden, Kräfte werden durch den Existenzkampf gebunden und viele mögliche TeilnehmerInnen werden abgeschreckt.

Die Moskau Pride 2010 fand am 29. Mai mit Unterstützung der EU-Botschaft als „Kaus-und-Maus-Spiel“ mit der Polizei statt Bericht, Bilder, Videos.
Die Baltic Pride, unterstützt von ILGA, Amnesty International u.a., dieses Jahr erstmals in Vilnius (8.Mai), steht im internationalen Rampenlicht.
Andere LGBT-Veranstaltungen 2010 sind etwa: Regenbogen über der Dniester in Chisinau (Umzug verboten, 2. Mai), Slavic Gay Pride in Minsk (15. Mai, verboten), Moskau Pride (29. Mai), Budapest Pride (10. Juli) oder Europride in Warschau (17. Juli).

Auswahllinks:

Slavic Pride 2010 in Minsk (Englisch, am 8.5., Tag der Baltic Pride, mit Verbot belegt)
Idahomophobia,September 2009: Gay Rights Conference in Minsk‏ (Englisch)
und Mai 2010: Pride in Minsk officially banned‏ (Englisch)

Moskau Pride 2010 (Englisch)

29. Mai 2010: Moscow Pride took place TODAY – Stories, photos and videos (Englisch)

22. Mai 2010: Lunacek in Bratislava mit Steinen beworfen Festival durchgeführt, Parade von Gewalttätern verhindert.

22. Mai 2010: Bratislava (Slowakei): Pride 2010 trotz Einschüchterung und Gewalt

15.Mai 2010: Belarus: Slavic Gay Pride 2010 in Minsk von der Polizei verhindert

8.Mai 2010: Baltic Pride 2010 durchgeführt – erste Bilder – grosse Gegendemonstration und Festnahmen

5./7. Mai 2010: Litauen (Lithuania): Baltic Pride 2010 in Vilnius nach gerichtlichem Verbot doch wieder erlaubt

28. April 2010: Republik Moldau (Moldava): Verbot der Parade für Gleichheit – Menschenrechte auch von LGBT müssen respektiert werden

5. September 2009: Ungarn: 5. Sept 2009, Budapest: Dieses Jahr Marsch in Würde

16. Mai 2009: Russland: Am Eurovision Song Contest 2009 in Moskau: Slavic Pride niedergeknüppelt

16. Mai 2009: Gesamtbaltische Pride 2009 in Riga am gleichen Tag durchgeführt

Lambda nachrichten: Europa – Paradesaison (PDF, 2 S, 430 kB)

Die Durchführung der Prides, die Ausübung des Rechts auf Versammlungsfreit, ist für die Menschenrechte zentral: «Ein Verbot eines Marsches oder das Versagen bei der Sicherung der TeilnehmerInnen würde ein Signal an […] die Welt senden, dass die Menschenrechte hier nur selektiv wahrgenommen werden können.»