EDITORIAL

ISLAM UND HOMOSEXUALITÄT – POSTULAT IN ZÜRICH – UPR – FLÜCHTLINGE IN GRIECHENLAND

Unser Schwerpunkt dieses Jahr liegt auf der schwierigen Situation von LGBTI* in islamischen Ländern. Wobei es durchaus da und dort Lichtblicke gibt, wie Serena Tolino berichtet. Die Islamwissenschaftlerin der Universität Hamburg hat sich intensiv mit dem Thema befasst und gibt uns in dieser Ausgabe ausführlich Auskunft, weshalb die einst relativ tolerante muslimische Welt heute vielerorts so LGBTI*-feindlich geworden ist.

Doch auch in der Schweiz gibt es noch Nachholbedarf bei den Menschenrechten. Wir fassen zusammen, was die Eidgenossenschaft letztes Jahr bei der «Universal Periodic Review» (UPR) von den anderen UNO-Mitgliedsstaaten in Bezug auf ihre Menschenrechtssituation zu hören bekommen hat. Satte 251 Empfehlungen wurden ausgesprochen, darunter einiges in Bezug auf LGBTI*-Rechte. Ausgerechnet mit einem umfassenden Diskriminierungsschutz tut sich die Schweiz allerdings weiterhin schwer.

Erfreuliche Nachrichten gibt es dafür aus Zürich: Das Stadtparlament hat ein von Queeramnesty explizit unterstütztes SP-Postulat angenommen. Es verlangt, «dass LGBTGeflüchtete in angezeigten Fällen in separaten Asylunterkünften untergebracht werden können». Der Stadtrat hat nun bis November Zeit, diese Forderung umzusetzen.

Ende letzten Jahres hat Queeramnesty zudem ein Flüchtlingsprojekt in Griechenland finanziell unterstützt. Die Organisation «Eclipse» kümmert sich um LGBTI*-Flüchtlinge in Thessaloniki. Wir haben mit der Schweizer Koordinatorin Alex Aronsky gesprochen und geben in dieser Ausgabe einen Einblick in die Arbeit der Gruppe und die oft prekäre Lage der Geflüchteten. Dank eurer Spenden war es uns möglich, hier ganz direkt Hilfe zu leisten.