Tunesien – UPR: Wir bedauern, dass Diskriminierungsschutz für Frauen und LGBTI ebenso zurückgewiesen wird, wie die Abschaffung der Todesstrafe

update 23.10.2012, Amnesty Report: Tunesien am Scheideweg: ein Schritt vorwärts – zwei zurück?

Women in Tunis recently protested against a retrograde move for equality in a new draft Constitution. © FETHI BELAID/AFP/GettyImages Frauen in Tunis gegen Rückschritte in der Verfassungsgleichheit.

http://queeramnesty.ch/administrator/index.php?option=com_content&sectionid=-1&task=edit&cid[]=735# Amnesty International bedauert ausserordentlich, dass Tunesien die Empfehlungen an der UPR (Universellen Überprüfung der Menschenrechte) zurückweist. Empfehlungen gegen die „Ehrenkränkung“, für Diskriminierungsschutz von Frauen, für Diskriminierungsschutz aufgrund der sexuellen Orientierung, zur Abschaffung der Todesstrafe.

Die Entwicklung wird mit Besorgnis beobachtet.
Jüngst wurde eine Frau von ihrem Vergewaltiger, einem Polizeioffizier, offenbar als Racheakt für ihre frühere Anzeige gegen ihn, wegen angeblich „ungebührendem Benehmen“ mit ihrem Verlobten festgenommen.

“Dass ein Vergewaltigungsopfer (Täter: ein Polizeioffizier) verurteilt wird, statt es vor Einschüchterung zu schützen, zeigt schwerwiegende Mängel im Tunesischen Justizsystem. Es ist ein hinterlistiger Versuch, ein Opfer zu diskreditieren und jene zu beschützen, welche als Vergewaltiger angeklagt sind.” – Hassiba Hadj Sahraoui, Programmdirektor Naher Osten und Nordafrika, Amnesty International.
(“At best, charging the victim of a rape by police officers instead of protecting her from intimidation and stigma highlights the deep flaws on Tunisian law and criminal justice system. At worst, it is an insidious attempt to discredit a rape victim and protect those she accused of raping her”)

27.09.2012, Amnesty News: Woman allegedly raped by police faces prosecution (Englisch)

20.09.2012, Amnesty Statement: Amnesty International regrets rejection of recommendations (Englisch, PDF)

Amnesty International: Länderbericht Tunesien 2012 und 2011.

Menschenrechtsminister Samir Dilou untergräbt Menschrechte für LGBTI (Feb 2012)