Am 4. Februar wurden Salekh Magamadov und Ismail Isaev in Zentralrussland von der Polizei entführt und nach Tschetschenien gebracht. Von dort waren die Geschwister 2020 geflohen, nachdem sie willkürlich inhaftiert und nach eigenen Angaben gefoltert worden waren, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen hatten. Ausserdem hatten sie weitere Repressalien befürchtet, unter anderem im Zusammenhang mit ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Ihr Aufenthaltsort ist derzeit unbekannt. Sie sind Opfer des Verschwindenlassens und ihre körperliche und geistige Unversehrtheit sowie ihr Leben sind in Gefahr.

Die Petition ist abgelaufen. Bitte nicht mehr eintragen.

Brief geht an:

Igor Viktorovich Krasnov
Prosecutor General’s Office
Ul. Bolshaya Dmitrovka, 15a
Moscow GSP-3, 125993
RUSSISCHE FÖDERATION

Brief ansehen:

Datenschutz:

Der Petitionsempfänger erhält deinen Namen und deine E-Mail-Adresse.

Hintergrund

Es besteht grosse Sorge über das Verschwindenlassen von Salekh Magamadov und Ismail Isaev. Nach Angaben des Russischen LGBT-Netzes wurden die beiden Geschwister am 4. Februar 2020 in einer Wohnung in Nischni Nowgorod von der Polizei festgenommen und gegen ihren Willen nach Gudermes in Tschetschenien gebracht. Die Aktion komme einer Entführung gleich. Ihrem Rechtsbeistand wurde der Kontakt zu seinen Mandanten sowie jegliche Informationen über das betreffende Strafverfahren verweigert. Sie wurden rechtswidrig ohne ihren Rechtsbeistand oder die Anwesenheit von Familienangehörigen verhört, obwohl einer von ihnen minderjährig ist. Sie wurden zunächst freigelassen, unmittelbar danach aber wieder festgenommen und weggebracht – zunächst in das Dorf Sernovodskoe und dann an einen unbekannten Ort. Der Grund für ihre Festnahme, ihr Schicksal und ihr Verbleib sind ihren Rechtsbeiständen und Familienangehörigen unbekannt. Sie sind der Gefahr von Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt, und ihr Leben ist möglicherweise in Gefahr.

Salekh Magamadov und Ismail Isaev hatten bereits in der Vergangenheit rechtswidrigen Freiheitsentzug sowie Folter und andere Misshandlungen durch die tschetschenischen Behörden erlitten. Am 30. März 2020 wurden sie willkürlich von der tschetschenischen Polizei festgenommen und bis Mai rechtswidrig gefangen gehalten, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen hatten.