Südafrika: LGBTI-Aktivistin Noxolo Nogwaza ermordet – Ermittlungen kommen nicht voran

update 01.12.2012, Queeramnesty Deutschland: Verbrechen aus Hass

update 05.10.2012 Amnesty Blog von Bontle Khalo LGBTI-rights activist in KwaThema:
South Africa’s townships still not safe for gay, lesbian and transgender people

Brief unterschreiben und einsenden Briefaktion Amnesty Wien / Niederösterreich / Burgenland
(Hintergrund, Musterbrief)
Zum Sammeln: Brief an den Polizeikommandanten in Tsakane

Aktivisten in Kwa Thema verlangen Aufklärung des Mordes an Noxolo Nogwaza

Vor über einem Jahr, am 24. April 2011, wurde Noxolo Nogwaza im Township KwaThema, im Osten von Johannesburg in der Gauteng Provinz, brutal ermordet. Die 24-Jährige war aktives Mitglied der Organisation Ekurhuleni Pride Organizing Committee (EPOC), die für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) eintritt.

Ein Jahr nach ihrem Tod sind keine Fortschritte in der Untersuchung ihres Mordes gemacht worden und ihre Mörder sind weiterhin auf freiem Fuss.

Appelliert an die Behörden und fordert, dass der Mord an Noxolo Nogwaza aufgeklärt wird und die Schuldigen vor Gericht kommen.

Länderbericht: Amnesty Report Südafrika 2012 und Amnesty Report Südafrika 2011 (Deutsch)

HRW-Report: Violence and Discrimination against Black Lesbians and Transgender Men in South Africa (PDF, Englisch, 86 S, 570 kB)

Uganda: Podiumsdiskussion mit Kasha Jacqueline Nabagesera aus Uganda, Do, 14. Juni 2012
(hier viele Afrika-Links)
Afrika: Amnesty Appell an «Afrikanische Kommission für Menschen- und Völkerrecht» (Mai 2012)

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Hintergrund

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Südafrika: LGBTI-Aktivistin Noxolo Nogwaza ermordet – Ermittlungen kommen nicht voran
(Applebrief, aufbereitetn von Amnesty Wien / Niederösterreich / Burgenland, Juni 2012)

Am 24. April 2011 wurde Noxolo Nogwaza im Township KwaThema brutal ermordet. Die 24-Jährige war aktives Mitglied der Organisation Ekurhuleni Pride Organizing Committee (EPOC), die für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) eintritt.

Noxolo Nogwaza wurde vergewaltigt und durch mehrfache Messerstiche und Schläge getötet. Die für die Ermittlungen zuständige Polizeistation hatte bis heute keine Fortschritte erzielt und keine Verdächtigen festgenommen. EPOC startete eine Kampagne, damit der Fall an eine andere Polizeistation übergeben wird.

Noxolo Nogwaza lebte und starb in KwaThema, einer Township im Osten Johannesburgs in der Gauteng-Provinz. Als Aktivistin für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) war sie sich der Gefahr, als bekennende Lesbe zu leben, durchaus bewusst. Sie liess allerdings nicht zu, dass Angst ihr Leben dominierte. Sie war begeisterte Fussballanhängerin und spielte selbst seit Jahren Strassenfussball. Noxolo bemühte sich, ihre Kinder bestmöglich zu versorgen, auch wenn sie niemals einen regulären und gut bezahlten Job fand. Sie nahm Gelegenheitsjobs an und verwendete das meiste Geld für ihre Kinder.

Der brutale Mord an Noxolo Nogwaza ist leider kein Einzelfall. Durch Hass motivierte Gewalttaten, die sich insbesondere gegen lesbische Frauen richteten, erregten in zunehmendem Masse öffentliche Besorgnis.

Im Mai 2011 kündigte das Justizministerium an, man werde eine Arbeitsgruppe mit VertreterInnen der Regierung und der Zivilgesellschaft einrichten, die nach Lösungen zur Verhinderung weiterer derartiger Fälle suchen solle. Im November 2011 tagte die Arbeitsgruppe noch, konnte aber keine klaren Arbeitsergebnisse vorweisen. Auch bei der Erarbeitung eines Gesetzentwurfs zur Verfolgung von Hassverbrechen waren kaum Fortschritte zu verzeichnen.

Im Dezember 2011 legte die Organisation OUT Well-Being, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersex (LGBTI) einsetzt, bei einem Verfahren vor dem Amtsgericht Germiston während der Strafzumessungsphase ein Sachverständigengutachten vor. Darin wurden die Auswirkungen von Hassverbrechen auf die Opfer und auf Angehörige sexueller Minderheiten im Allgemeinen geschildert. Die Angeklagten wurden für schuldig befunden, einen homosexuellen Mann tätlich angegriffen zu haben. Das Gericht stellte fest, dass die Beschuldigten von Hassgefühlen und Verachtung gegenüber Homosexuellen geleitet worden waren.

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Hintergrundsinformationen

Durch Hass motivierte Gewalttaten, die sich insbesondere gegen lesbische Frauen richteten, erregten in zunehmendem Masse öffentliche Besorgnis.

In den letzten fünf Jahren wurden mindestens zehn Fälle von Vergewaltigungen mit anschliessendem Mord an lesbischen Frauen in Townships in verschiedenen Teilen des Landes gemeldet. Die südafrikanische Zivilgesellschaft und Amnesty International führen eine Kampagne gegen die weit verbreitete Untätigkeit, die homophoben und transphoben Hass-Verbrechen zu untersuchen, was ein Umfeld der Straflosigkeit für Täter unterstützt.

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Empfohlene Aktionen

Schreibt bitte e-mails, Faxe oder Luftpostbriefe, Appelliert an die Behörden und fordert, dass der Mord an Noxolo Nogwaza aufgeklärt wird und die Schuldigen vor Gericht kommen.
Bitte schreibt sofort, jedoch nicht später als Ende Juli 2012!

Quelle: Briefaktion Amnesty Wien / Niederösterreich / Burgenland

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Musterbrief

Dear Colonel, / Dear Commander

I am writing to you with reference to case number 635/04/2011 – the murder of Noxolo Nogwaza in KwaThema on 24 April 2011, a human rights defender who campaigned for the rights to equality and dignity for lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex (LGBTI) individuals.

I am deeply concerned that more than one year after her death, no progress has been made in investigating, arresting and bringing to justice the perpetrators of Noxolo Nogwaza’s murder. This failure increases the impact, for those who knew her, of the terrible acts of violence and hate which led to her death

The situation of impunity places others at risk of harassment, discrimination and hate-motivated violence on the grounds of their real or perceived sexual orientation or gender identity; or because of their activism in defence of their right to equality and dignity. I urge the Tsakane police to give full attention to thoroughly investigating the death of Noxolo Nogwaza and provide regular feed back to her family and colleagues on their progress.

Respectfully yours,

Adressen:

Colonel Petros Shilane – Station Commander
Tsakane Police Station
PO Box 70364
Tsakane
1548
South Africa
(korrekte Anrede: Dear Colonel)

Cluster Commander, Brigadier
Kobus van der Westhuizen
Brakpan Cluster Commander
South African Police Service
PO Box 70364
Tsakane
1548
South Africa
korrekte Anrede: Dear Commander)

Kopien an:

Ambassade de Afrique du Sud
Alpenstrasse 29
Postfach 3000
3050 Bern
Fax: 031 351 39 44
Email: bern.consular@dirco.gov.za