Serbien: Aktion für LGBT- Menschenrechts- VerteidigerInnen

MenschenrechtsverteidigerInnen sind in Serbien nach wie vor persönlichen Angriffen durch Politiker, Medien und andere nichtstaatliche Akteure ausgesetzt. Dies betrifft insbesondere Frauen, die sich mit der Übergangsgesetzgebung befassen oder Kritiker der neo-faschistischen Tendenzen, wie der Journalist Dinko Druhonic; ferner auch Personen, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) einsetzen. (Aktion wiederholt!)

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< !a href="/docs/AI_Serbien_CAPA34_9_Musterbrief_en_dt.pdf" target="AI_Serbien_CAPA34_9_Musterbrief_en_dt"> Petiton an den Serbien Präsidenten Boris Tadić (PDF, Deutsch / Englisch, 20 kB)

Serbien: Belgrad Pride 2009 wegen Gewaltdrohungen kurzfristig abgesagt (Sep. 2009)

14.09.2009, Amnesty-Report zu Serbien: MenschenrechtsverteidigerInnen in Gefahr
Report EUR 70/014/2009 als PDF (220 kB, Englisch).

Ein Jahr danach verlangt Guardian (11.9.2010) von der EU, ihre Verantwortung wahrzunehmen:
EU has a role to play in tackling Serbian homophobia. (PDF, 100 kB, Englisch, Quelle)

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Briefmuster an Boris Tadić (D/E)


< ! -----------------------------------------------------------------------------------> Petiton an Serbiens Präsident Boris Tadić für den Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen
Aktion wiederholt, erneut einsenden!

Boris Tadić
Predsednik Republike Srbije
Andrićev Venac 1
11000 Beograd
Serbia
Fax: +381 11 658 584, 361 78 65
Mail: kontakt.predsednik@predsednik.rs

Dear Mr. President,

Amnesty International notes with concern that human rights defenders in Serbia, including in particular women Human Rights Defenders (HRDs) concerned with transitional justice, continue to be subject to personal attacks including by politicians, in the media, and by non-state actors. In addition, HRDs working for the rights of women and the rights of lesbian, gay, bisexual and transgender (LGBT) peo-ple are also subject to threats and attacks. Such attacks include verbal and written threats, including threatening graffiti on their premises and physical attacks on their person. Relatively few persons sus-pected of such attacks have been brought to justice, and in cases where prosecutions have taken place, lesser ‘misdemeanour’ charges have often been filed. HRDs also face threats of or actual legal action, often on spurious or politically-motivated charges. Serving Government ministers, members of the Serbian Parliament and members of political parties in coalition with the Government have made verbal and other threats against HRDs and members of the independent media.

Human rights defenders have a right to be protected from attack, especially considering the crucial role their work is playing in the process of promoting respect for human rights in Serbia, ending impu-nity for war crimes and in ensuring the protection of the rights of women and the LGBT community. Human rights and their protection play an important role in the process of EU accession, and viola-tions against HRDs have been noted in the November 2008 progress report, published by the Euro-pean Commission.

The Serbian government must guarantee in practice to human rights defenders in Serbia the rights set out in the UN Declaration on Human Rights Defenders and incorporate its provisions into national law and mechanisms. Serbian authorities should thoroughly, promptly and impartially investigate all threats and attacks against HRDs, LGBT people and members of independent media. Perpetrators must be identified and brought to justice. Furthermore, Serbia should take effective action to sanction state officials who abuse the criminal process to the detriment of HRDs with the intention of harassing them or curtailing their legitimate activities for the defence of human rights and fundamental freedoms. Finally, Serbian authorities should explicitly commit themselves to promoting respect for human rights, to the protection of HRDs and refraining from inflammatory public statements, including in the media, which create a climate of hostility towards HRDs.

Yours sincerely (Name, signature)


Boris Tadić
Predsednik Republike Srbije
Andrićev Venac 1
11000 Beograd
Serbia
Fax: +381 11 658 584, 361 78 65
Mail: kontakt.predsednik@predsednik.rs

Sehr geehrter Herr Präsident,

Amnesty International stellt mit Besorgnis fest, dass MenschenrechtsverteidigerInnen (MRV) in Ser-bien nach wie vor persönlichen Angriffen durch Politiker, Medien und andere nichtstaatliche Akteure ausgesetzt sind. Dies betrifft insbesondere Frauen, die mit der Übergangsgesetzgebung befasst sind. Zudem sind auch MenschenrechtsverteidigerInnen, die für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) arbeiten, solchen Angriffen ausgesetzt: Verbale und schriftliche Drohungen, Graffiti an ihren Liegenschaften und physische Angriffe auf ihre Person. Nur wenige Personen sind bisher vor Gericht gestellt worden, und in Fällen mit Strafverfolgung wurden kleinere Delikte angeklagt. MenschenrechtsverteidigerInnen sehen sich auch der Drohung ausgesetzt, verklagt zu werden, oft auf Grund von zweifelhaften und politisch motivierten Anklagepunkten. Aktuelle Minister der serbischen Regierung wie auch Parlamentsmitglieder und Parteimitglieder der Regierungskoalition haben MenschenrechtsverteidigerInnen und unabhängige Medien verbal und an-derweitig bedroht.

MenschenrechtsverteidigerInnen haben das Recht auf Schutz vor Angriffen, insbesondere angesichts ihrer wichtigen Rolle bei der Förderung der Menschenrechte in Serbien, bei der Bekämpfung der Straflosigkeit von Kriegsverbrechen und beim Menschenrechtsschutz von Frauen und LGBT. Men-schenrechte und ihr Schutz spielen eine wichtige Rolle beim EU Beitrittsprozess; der Fortschrittsbe-richt der Europäischen Kommission hat im November 2008 entsprechend Verbrechen gegen Men-schenrechtsverteidigerInnen vermerkt.

Die Serbische Regierung muss den MenschenrechtsverteidigerInnen in der Praxis die Rechte garan-tieren, wie sie die UN Deklaration über Menschenrechtsverteidiger auflistet; diese Rechte müssen in nationales Recht überführt werden. Die serbischen Behörden müssen alle Bedrohungen und Angriffe gegen MenschenrechtsverteidigerInnen, LGBT und unabhängige Medienschaffende rasch, gründlich und unparteiisch untersuchen. Personen, die sich entsprechende Vergehen zuschulden kommen las-sen, müssen vor Gericht gestellt werden. Zudem muss Serbien effektive Massnahmen ergreifen, um Staatliche Angestellte zur Rechenschaft zu ziehen, die das Strafverfahren dazu missbrauchen, Men-schenrechtsverteidigerInnen zu belästigen oder ihren legitimen Einsatz für den Schutz der Menschen-rechte und der grundlegenden Freiheiten zu behindern. Schliesslich sollen sich die serbischen Be-hörden explizit dazu verpflichten, die Menschenrechte zu fördern, die MenschenrechtsverteidigerInnen zu schützen und von aufrührerischen Äusserungen Abstand zu nehmen, die ein feindseliges Klima gegen MenschenrechtsverteidigerInnen erzeugen.

Mit hochachtungsvollen Grüssen


Amnesty-Report zu Serbien: MenschenrechtsverteidigerInnen in Gefahr (14. Sept. 2009, EUR 70/014/2009)

Serbien: Belgrad Pride 2009 wegen Gewaltdrohungen abgesagt (20. Sept. 2009)

Ausdrucken, unterschreiben und einsenden:
Fordern Sie den serbischen Päsidenten Boris Tadić auf, MenschenrechtsverteidigerInnen zu schützen (PDF, Musterbrief in Englisch und Deutsch)

30.05.2009, NZZ, S.42: Die starken Frauen von Belgrad – Sonderlich weit haben es Serbiens Männer nicht gebracht – Auf dem Balkan kämpft oft nur das «schwache» Geschlecht gegen den Wahnsinn der Geschichte. (PDF, 70 kB)
10.10.2009, NZZ, S.55: Homosexuelle auf dem Balkan haben es schwer (PDF, 45 kB)