EDITORIAL

Die Corona-Pandemie hat nicht nur unser aller Alltag aus der Bahn geworfen, sie erschwert die Arbeit der LGBTI*-Organisationen und trifft Geflüchtete besonders hart: Die Welt ist mit anderem beschäftigt, und die schwierigen, beengten Umstände in Lagern und Unterkünften machen es fast unmöglich, sich mit den empfohlenen Vorsichtsmassnahmen zu schützen.

Wir haben in dieser Ausgabe einen Schwerpunkt gesetzt auf die Situation von queeren Geflüchteten in Schweizer Asylunterkünften. Sie erzählen uns, wie sie dort leben, was sich durch Corona verändert hat und wie sie damit umgehen. Auch das Asylsystem selbst wird durch die Massnahmen gegen das Virus beeinträchtigt. Klar ist: Geflüchtete sind jetzt erst recht auf unsere Unterstützung angewiesen.

Normalerweise würden wir in dieser Nummer auf die Prides in Zürich und Genf hinweisen, an denen Queeramnesty wie üblich teilnehmen wollte. Doch die wurden abgesagt bzw. auf unbestimmte Zeit vertagt – wie überhaupt der gesamte globale Pride-Kalender quasi ausradiert wurde. An einigenOrten soll nun immerhin virtuell gefeiert und demonstriert werden.

Zudem haben alle in den letzten Wochen gestreamt wie wild, da ausserhalb der eigenen vier Wände keine Veranstaltungen stattfinden konnten. Die Auswahl an Serien mit queeren Figuren und Handlungen ist dabei erfreulich gross. Das ist allerdings noch nicht lange so. Die Dokumentation «Visible: Out on Television» auf Apple TV+ erzählt, wie es dazu gekommen ist – wir haben sie uns angesehen.

Wir hoffen, dass sich die Lage nun langsam wieder normalisiert und wünschen euch trotz allem einen schönen Sommer – bleibt gesund!