Osteuropa: Online-Petiton zur Sicherung der Prides (Regenbogenparaden) 2011

19. Mai 2011: Moskau-Pride verboten – Medienmitteilung und Info von (Queer-)Amnesty (Deutsch).

Baltic Pride 2010
In vielen Ländern Osteuropas sind Prides keine Selbstverständlichkeit. Amnesty International hat daher den Schutz der Paraden zu einer ihrer Schwerpunkt-Aktionem gemacht.

Amnesty International ist der Meinung, dass das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit und das Recht, nicht diskriminiert zu werden in Europa bei lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender (LGBT) Personen weder respektiert noch geschützt wird.

Bitte mach mit. Online-Unterschreiben: European Prides: Join the petition (Englisch)

Europa: ILGA-Karte zum IDAHO 2011 der LGBT-Rechte zeigt ein „geteiltes“ Europa (Mai 2011)

Ungarn: Amnesty protestiert gegen Verbot der Parade an der Budapest Pride 2011 (Feb 2011)

Serbien: Amnesty fordert Garantien für sicherere Durchführung der Belgrad Pride 2010 (Sep 2010)

Warschau (Polen): Europride 2010 unter schwierigen Umständen durchgeführt (Jul 2010)

Mehr zu Osteuropa auf Queeramnesty 

Hintergrund und

Übersicht der Prides

Regenbogenparaden in Osteuropa 2011
CAPA 7/11 update 1, AI-Index: REG 02/002+003/2011,Dauer bis Ende Juli 2011.

Amnesty International ist der Meinung, dass das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit und das Recht, nicht diskriminiert zu werden in Europa bei lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender (LGBT) Personen weder respektiert noch geschützt wird.

Hintergrund

LGBT Aktivisten in Europa wurden, je nach Land und in verschiedenem Ausmass, bei ihren Paraden in ihren Rechten behindert. Das reichte vom Verbot durch die Stadtbehörden, mangelnden Schutz durch die Polizei, verbalen und körperlichen Attacken bis zu homophoben Angriffen durch öffentliche Beamte und Vertreter politischer Parteien und Angriffen in den Medien.

Das Anwachsen rechtsgerichteter Parteien und Bewegungen in Europa wird ein immer grösser werdendes Problem, da es die Diskriminierung von Minderheiten schürt. Insbesondere in Zentral- und Osteuropa nimmt die Diskriminierung und Intoleranz LGBT-Gruppen gegenüber stark zu. Damit geraten auch die Teilnehmer an LGBT-Veranstaltungen in Gefahr.

Das Ziel von Amnesty International ist, Meinungs- und Versammlungsfreiheit der LGBT-Bewegung innerhalb Europas zu stärken. Deshalb versucht AI die durchaus riskanten LGBT-Märsche/Events durch Lobby- und Pressearbeit und auch durch Solidaritätsaktionen zu unterstützen.

Folgende Regenbogenparaden soll es geben, die für die Veranstalter und Teilnehmer mit Risiken verbunden sind:

Bratislava Pride
4. Juli 2011
Nachdem es im Vorjahr zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen war, hat sich AI an die Behörden gewandt mit dem Ersuchen, den diesjährigen Marsch zu schützen.
Bratislava (Slowakei): Pride 2010 trotz Einschüchterung und Gewalt
Bukarest Schwulenfest
30. Mai – 4. Juni 2011
Dieses Festival wird seit 2004 zusammen mit einer Parade und Filmen und Workshops von der NGO ACCEPT organisiert. Bis jetzt war es zu keinen Zusammenstössen gekommen. Für heuer hat die Polizei eine andere Route verlangt. AI hat in einem Schreiben an die Regierung von Rumänien nochmals an das Recht auf Versammlungsfreiheit erinnert. Eventuell wird eine kleine AI-Delegation am Marsch teilnehmen.
Budapest Pride
18. Juni
Im Vorjahr war es zu Zusammenstössen gekommen. Heuer möchte die Polizei die Route einschränken. AI-Ungarn wird am Marsch teilnehmen.
Amnesty protestiert gegen Verbot der Parade an der Budapest Pride 2011 (Feb 2011)
Sofia Pride
26. Juni
Die Veranstalter fürchten auch heuer physische und verbale Attacken durch rechtsgerichtete Gruppen, wie es auch im Vorjahr der Fall war. Die Absicht der Veranstalter ist es, einen ganzen „Pride“-Monat abzuhalten und als Schlussakkord den Marsch zu veranstalten. Bis jetzt allerdings haben sie noch keine Erlaubnis für die von ihnen gewählte Route, weil die Polizei und die Stadtverwaltung keine Sicherheitsgarantien abgeben will. AI wird eine hochrangige Delegation zu einer Menschenrechtskonferenz senden, die im Rahmen des Sofia Pride organisiert wird. Ausserdem soll eine kleine AI-Delegation am Marsch teilenehmen.
Moldau Die zuständige Organisation – Gender Doc – hat sich entschlossen, aus Sicherheitsgründen keinen Marsch durchzuführen.
Kein Regenbogen über der Dniester in Chisinau (Mai 2010) Europride 2009 Speaker Mihaela Copot (Juni 2009).
Ukraine (Nikolaev Festival)
17. Mai
Obwohl LGBT-Märsche immer verboten waren und Homophobie im ansteigen ist, wollen die Organisatoren das Festival stattfinden lassen. AI will Unterstützungsarbeit leisten.
Belgrad Pride Es scheint, als würde dieser Marsch heuer nicht stattfinden.
Belgrad Pride 2010 unter Polizeischutz durchgeführt (Okt 2010).
Zagreb Pride
18. Juni
Obwohl 2010 nur unzureichend geschützt, wollen die Veranstalter auch heuer wieder den Marsch mit Unterstützung der Kroatischen AI-Sektion durchführen. Diese will auch am 17. Mai an der Veranstaltung zur Ausstellung „Walk with Pride“ teilnehmen.
Podgorica Pride
31. Mai
Diese Veranstaltung wäre die erste ihrer Art in Montenegro. Die Regierung hat Unterstützung zugesagt, obwohl der Minister für Menschenrechte eine homophobe Haltung an den Tag legt (!) und die Gesellschaft generell dem Thema kritisch gegenübersteht.
Update 17. Mai 2011: Es wurde in Podgorica ein Konzert zum IDAHO überfallen.
Montenegro: Onlineaktion Stoppt die LGBT Diskriminierung

Quelle Übersicht und Deutscher Text: Amnesty Netzwerk Ost- und Südosteuropa (Deutsch).

Bitte mach mit. Online-Unterschreiben: European Prides: Join the petition (Englisch)

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