Mexiko: In Mérida (Yucatán) LGBT-Aktivist von der Polizei misshandet und bedroht
José Ricardo Maldonado Arroyo („Chepo“), LGBT-Aktivist und Präsident einer HIV-Organisation (Red de personas afectadas por VIH) war schon früher Polizeiwillkür und Bedrohungen durch Dritte ausgesetzt (Foto ©: Puntomedio).
Im Zusammenhang mit einer Befragung wurde José Maldonado in der Nacht von 4. auf den 5. Dezember 2010 stundenlang willkürlich festgehalten und misshandelt. Die Polizisten drohten mit Repressalien, für den Fall, dass er über den Vorfall sprechen würde. Er hatte sich jahrelang gegen homophob motivierte Hassverbrechen engagiert, diese dokumentiert und Massnahmen verlangt. Nun ist er selber erneut Opfer homophober Gewalt.
Amnesty International ist um seine Sicherheit besorgt.
Urgent Action bei Amnesty International Schweiz (UA: 250/10, AMR 41/088/2010)
- Ich bin sehr besorgt um die Sicherheit von José Maldonado.
- Bitte sorgen Sie dafür, dass Josée Maldonado unverzüglich und in detaillierter Absprache mit ihm wirksamen Schutz erhält.
- Führen Sie bitte umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung zu von ihm erhobenen Misshandlungs- und Foltervorwürfen durch, veröffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.
NZZ, 13.1.2011:
Susana Chávez, Künstlerin und Aktivistin gegen Frauenmorde in Ciudad Juárez ermordet
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Mehr Hintergrund und Briefmuster
< ! -----------------------------------------------------------------------------------> Deutsch – Englisch – Spanisch – Musterbrief (Deutsch) Musterbrief (Spanisch)
Mexiko: LGBT-Aktivist von Polizei gefoltert
José Ricardo Maldonado Arroyo, der sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern einsetzt, ist von PolizeibeamtInnen festgenommen und gefoltert worden. Die BeamtInnen versuchten mit diesen Mitteln, Informationen von ihm zu erhalten. Sie nahmen ihn vier Stunden willkürlich in Haft und drohten ihm mit Vergeltungsmassnahmen, wenn er über den Vorfall sprechen sollte. Amnesty International ist sehr um seine Sicherheit besorgt.
Am 4. Dezember gegen 22.30 Uhr kamen vier Angehörige der Kriminalpolizei des mexikanischen Bundesstaates Yucatán (Policía Judicial) auf José Maldonado zu, als er sich bei einem Freund aufhielt, und fragten ihn nach einem Verdächtigen in einem Fall, den sie untersuchten. José Maldonado sagte ihnen, er kenne ihn nicht, doch die BeamtInnen nahmen ihn fest, ohne einen Haftbefehl zu zeigen oder die Gründe für den Gewahrsam zu nennen. Laut Angaben von José Maldonado legten sie ihm Handschellen an, verbanden ihm die Augen, stiessen ihn in ein Fahrzeug und fuhren vier Stunden lang mit ihm durch die Gegend. Die BeamtInnen schlugen ihm wiederholt ins Gesicht, versetzten ihm mehrere Schläge auf Brust und Rücken und zwangen ihn, während dieser Tortur mindestens vier Mal das Fahrzeug zu wechseln. Die BeamtInnen befragten ihn und belegten dabei den gesuchten Verdächtigen ebenso wie José Maldonados Arbeit als LGBT- und HIV-Aktivisten mit homophoben Bezeichnungen und Drohungen.
Ehe die BeamtInnen José Maldonado gegen 3 Uhr morgens am 5. Dezember vor seiner Wohnung freiliessen, sagten sie ihm: „Geh’ nicht zu weit, mach‘ da kein grosses Ding draus. Wir nehmen dich wieder fest und stecken dich ins Gefängnis. Wir erheben Anklage gegen dich. Wir machen dich fertig.“ (No metas desmadre, no la hagas más grande. Te vamos a volver a agarrar y te vamos a meter al penal. Te vamos a meter cargos. Te va a cargar la chingada.)
Nach dem Vorfall liess sich José Maldonado ärztlich untersuchen und holte sich Rat bei einer örtlichen Menschenrechtsorganisation. Am 5. Dezember erstattete er Anzeige bei der Staatsanwaltschaft des mexikanischen Bundesstaates Yucatán. Doch bislang hat sich niemand im Rahmen von Ermittlungen oder wegen Schutzmassnahmen an ihn gewandt. Die Policía Judicial untersteht der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Yucatán.
Hintergrundinformationen
José Maldonado leitet eine Nichtregierungsorganisation für Menschen mit HIV namens Red de Personas Afectadas por VIH (Repavih). Die Organisation ist seit 2006 in der Stadt Mérida im Bundesstaat Yucatán aktiv. Sie berät Menschen mit HIV und AIDS in Gesundheitsfragen und gibt ihnen emotionale Unterstützung. Darüber hinaus leistet sie vor Ort Antidiskriminierungsarbeit. Berichte über willkürliche Inhaftierungen, Folter, exzessive Gewaltanwendung und Verschwindenlassen durch Angehörige der Polizei auf Bundes-, Bundesstaaten und kommunaler Ebene sind in Mexiko nach wie vor an der Tagesordnung. Es hat zwar einige Versuche gegeben, die Polizei, insbesondere auf Bundesebene, zu reformieren und korrupte BeamtInnen aus dem Dienst zu entfernen, doch das Ausbleiben verlässlicher Kontrollmechanismen und strafrechtlicher Ermittlungen bei Menschenrechtsverletzungen untergräbt bislang deren Erfolg.
EMPFOHLENE AKTIONEN
Schreiben Sie bitte E-Mails, faxe oder Luftpostbriefe mit folgenden forderungen
- Ich bin sehr besorgt um die Sicherheit von José Maldonado.
- Bitte sorgen Sie dafür, dass Josée Maldonado unverzüglich und in detaillierter Absprache mit ihm wirksamen Schutz erhält.
- Führen Sie bitte umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung zu von ihm erhobenen Misshandlungs- und Foltervorwürfen durch, veröffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 19. Januar 2011 keine Appelle mehr zu verschicken
Deutsch – Englisch – Spanisch – Musterbrief (Deutsch) Musterbrief (Spanisch)
Mexico: LGBT-Activist tortured by Police
Police officers in the southern Mexican city of Mérida detained and tortured lesbian, gay, bisexual and transgender (LGBT) rights activist José Ricardo Maldonado Arroyo in an attempt to extract information from him. They arbitrarily arrested him for around four hours and threatened him with reprisals if he spoke about the incident. There is grave concern for his safety.
At around 10.30pm on 4 December, four members of the Yucatán state judicial police approached José Maldonado while he was at a friend’s house and asked him about a suspect in a case that they were investigating. José Maldonado told them that he did not know the man, but the officers arrested him without showing any arrest warrants or explaining the reason for his detention. According to José Maldonado, he was handcuffed, blindfolded, pushed into a car and driven around for four hours. The officers repeatedly beat him in the face, chest and back and forced him to change cars at least four times during the ordeal. The officers questioned him using homophobic language and other threats about the suspect that they were looking for and about José Maldonado’s work as a LGBT rights activist and HIV campaigner.
Before releasing José Maldonado in front of his home at around 3am on 5 December, the officers told him: “Do not make a fuss, do not make this bigger. We’ll catch you again and we’ll put you in prison. We’ll file charges against you. We’ll fuck you up.” (No metas desmadre, no la hagas más grande. Te vamos a volver a agarrar y te vamos a meter al penal. Te vamos a meter cargos. Te va a cargar la chingada.)
Following the incident, José Maldonado sought medical attention and the advice of a local human rights organization. He filed a complaint with the state Attorney General’s Office on 5 December but to date nobody has contacted him regarding any investigation into the incident or protection measures. The state judicial police work under the authority of the state Attorney General.
Additonal Information
José Maldonado is the director of the Network of People Affected with HIV (Red de Personas Afectadas por VIH, Repavih). The network has been active in Mérida, Yucatán state, since 2006. They provide health care advice and emotional support to people infected with HIV and AIDS and run local campaigns to combat discrimination.
Reports of arbitrary detention, torture, excessive use of force and enforced disappearance by municipal, state and federal police forces remain common in Mexico. Despite some attempts to reform police, particularly federal police, and remove corrupt officials, the continued failure to establish credible oversight controls or criminal investigations of human rights abuses undermined progress.
Recommended Action – write immediately in Spanish or your own language:
- Expressing concern for the safety of José Maldonado;
- Urging the authorities to provide him with effective protection in strict accordance with his wishes;
- Calling on the authorities to carry out a full, prompt and independent investigation into this case of ill-treatment and torture, to make the results public and to bring those responsible to justice;
PLEASE SEND APPEALS BEFORE 19 JANUARY 2011.
Deutsch – Englisch – Spanisch – Musterbrief (Deutsch) Musterbrief (Spanisch)
México: Activista LGBT torturado por la policía
Unos policías de la ciudad de Mérida, en el sur de México, detuvieron y torturaron a José Ricardo Maldonado Arroyo, activista que defiende los derechos de lesbianas, gays, bisexuales y personas transgénero (LGBT), en un aparente intento de obtener de él información. Lo mantuvieron retenido arbitrariamente durante unas cuatro horas, y lo amenazaron con represalias si hablaba sobre el incidente. Se teme seriamente por su seguridad.
Hacia las diez y media de la noche del 4 de diciembre, cuatro agentes de la policía judicial del estado de Yucatán se acercaron a José Maldonado mientras éste se encontraba en casa de un amigo y le preguntaron por un sospechoso en un caso que estaban investigando. José Maldonado les dijo que no lo conocía, pero los policías lo detuvieron sin mostrarle orden judicial alguna ni explicarle los motivos de su detención. Según José Maldonado, lo esposaron, le vendaron los ojos, lo metieron en un automóvil y le tuvieron circulando unas cuatro horas. Los policías lo golpearon repetidamente en la cara, el pecho y la espalda, y lo obligaron a cambiar de automóvil al menos cuatro veces durante esa terrible experiencia. Utilizando expresiones homófobas y otras amenazas, lo interrogaron sobre el sospechoso al que buscaban y sobre el trabajo de José Maldonado como activista en favor de los derechos del colectivo LGBT y para concienciar sobre el problema del VIH.
Antes de dejarlo en libertad delante de su casa hacia las tres de la madrugada del 5 de diciembte, le dijeron: “No metas desmadre, no la hagas más grande. Te vamos a volver a agarrar y te vamos a meter al penal. Te vamos a meter cargos. Te va a cargar la chingada.”
Tras el incidente, José Maldonado buscó atención médica y el asesoramiento de una organización local de derechos humanos. El 5 de diciembre presentó una denuncia ante Procuraduría General, pero hasta la fecha nadie se ha puesto en contacto con él respecto a la posible investigación sobre el incidente o respecto a la adopción de medidas de protección. La policía judicial del estado trabaja bajo la autoridad de la Procuraduría General.
ESCRIBAN INMEDIATAMENTE, en español o en su propio idioma:
- expresando preocupación por la seguridad de José Maldonado;
- instando a las autoridades a proporcionarle protección efectiva, de estricta conformidad con los deseos del propio afectado;
- pidiendo a las autoridades que lleven a cabo una investigación inmediata, exhaustiva e imparcial sobre este caso de malos tratos y tortura, que hagan públicos sus resultados y que lleven a los responsables ante la justicia.
ENVÍEN LLAMAMIENTOS, ANTES DEL 19 DE ENERO DE 2011.
NotieSe: Torturan a defensor de personas con VIH en Yucatán (ESP.)
Critica y Punto: Chepo Arroyo, un activista de los Derechos LGTB ha sido Atacado (ESP.)
José Repetto en „A7“: Detención „extraoficial“ (ESP.)
Deutsch – Englisch – Spanisch – Musterbrief (Deutsch) Musterbrief (Spanisch)
Musterbrief Deutsch
vgl. Aktionsaufruf (oben).
sowie: Urgent Action bei Amnesty International Schweiz (UA: 250/10, AMR 41/088/2010)
Deutsch – Englisch – Spanisch – Musterbrief (Deutsch) Musterbrief (Spanisch)
Carta de Ejemplo en Castellano
Excelentísima Señora Gobernadora,
Me tomo la libertad de dirigirme a Ud para expresar mi honda preocupación por la seguridad de
José Maldonado,
ante informes de que este activista que defiende los derechos de lesbianas, gays, bisexuales y personas transgénero (LGBT), fue torturado por unos policías de la ciudad de Mérida.
Según los informes, hacia las diez y media de la noche del 4 de diciembre, cuatro agentes de la policía judicial del estado de Yucatán se acercaron a José Maldonado mientras éste se encontraba en casa de un amigo, y le preguntaron por un sospechoso en un caso que estaban investigando. José Maldonado les dijo que no lo conocía, pero los policías lo detuvieron sin mostrale orden judicial, ni explicarle los motivos de su detención. Lo esposaron, le vendaron los ojos, lo metieron en un automóvil y le tuvieron circulando unas cuatro horas. Los policías lo golpearon repetidamente en la cara, el pecho y la espalda, y lo obligaron a cambiar de automóvil al menos cuatro veces durante esa terrible experiencia Utilizando expresiones homófobas y otras amenazas, lo interrogaron sobre el sospechoso al que buscaban y sobre el trabajo de José Maldonado como activista en favor de los derechos del colectivo LGBT y para concienciar sobre el problema del VIH.
Siguieron amenazandolo antes de dejarlo en libertad delante de su case hacia las tres de la madrugada del 5 de diciembre.
Tras el indicente, José Maldonado buscó atención médica, y el 5 de diciembre presentó una denuncia ante la Procuraduría General, pero hasta la fecha nadie se ha puesto en contacto con él, respecto a la posible investigación sobre el incidente o respecto a la adopción de medidas de protección.
Me permito instar a las autoridades
- a proporcionar a José Maldonado protección efectiva, de estricta conformidad con los deseos del propio afectado;
a llevar a cabo una investigación inmediata, exhaustiva e imparcial sobre este caso de malos tratos y tortura, hacer públicos sus resultados y llevar a los responsables ante la justicia.
Agradeciendo su rápida intervención, le saludo atentamente
Copias de esta carta:
– Al Red de Personas Afectadas por VIH (REPAVIH), Mérida.
– A la Embajada de México en Berna, Suiza.
Adressen:
Innenminster,
Lic. José Francisco Blake Mora,
Secretaría de Gobernación,
Bucareli 99, 1er. piso, Col. Juárez,
Delegación Cuauhtémoc,
México D.F.,
C.P. 06600,
MEXIKO.
Fax: (00 52) 55 5063 3405
E-Mail: secretario@segob.gob.mx
(korrekte Anrede: Estimado Señor Secretario/Dear Minister)
Gouverneurin des Bundesstaates Yucatán,
Sra. Ivonne Araceli Ortega Pacheco,
Palacio de Gobierno,
Calle 61 por 60, Col. Centro,
Mérida,
C.P. 97000,
Yucatán,
MEXIKO.
Fax: (00 52) 999 930 3124
E-Mail: ivonne.ortega@yucatan.gob.mx
(korrekte Anrede: Dear Governor/Estimada Señora Gobernadora)
Yucatán Staatsanwalt,
Lic. Héctor José Cabrera Rivero,
Periférico Poniente Km. 46.5,
Susulá-Caucel,
Mérida,
C.P. 97217,
Yucatán,
MÉXICO.
Fax: (00 52) 999 930 3267
E-Mail: despacho.procurador@yucatan.gob.mx
(korrekte Anrede: Dear Attorney General/Estimado Señor Procurador)
Kopien an:
Netzwerk für Menschen mit HIV
Red de Personas Afectadas por VIH (Repavih)
E-Mail: repavih@hotmail.com oder repavih@gmail.com
Ambassade du Mexique,
Weltpoststrasse 20,
3015 Berne.
Fax: 031 357 47 49
E-mail: embamex1@swissonline.ch