Mazedonien: Statt Lesben und Schwule zu beschützen schürt Regierung Hass und Gewalt gegen LGBT

LGBT-United Macedonia in Skopie erhalten weltweit Fotos der Solidarität auf Ihrer Facebook-Seite.

In den letzten Tagen wurden das Büro der einzigen LGBT-Organisation verwüstet und deren Leiter brutal zusammengeschlagen. Die Polizei zeigte an einer Anzeige demonstratives Destinteresse.
Zufall? NEIN – Hass und Gewalt sind Folge einer systematisch homophoben Politik. Vor zwei Wochen rügte die EU-Kommission die Republik Mazedonien für die fortgesetzte schwere Diskriminierung und Stigmatisierung von LGBT.

Nur Tage später wetterte der Sozialminister Spiro Ristovski vor der UNESCO gegen die „Homo-Ehe“, was er dann in TV-Interviews und auf seiner Facebook-Seite wiederholte. Präsident Gruevski doppelte nach und sieht sein Land wegen fallender Geburtenraten in Gefahr.

Amnesty International fordert die mazedonischen Behörden dringend dazu auf,

  • die Überfälle und Gewalt gegen LGBT unparteiisch zu untersuchen und
  • Täter_innen vor Gericht zu bringen, sowie
  • umgehend Massnahmen für einen Anti-Diskriminierungsschutz in die Wege zu leiten und
  • homophobe und transphobe Gewalt öffentlich zu verurteilen.

Amnesty Statement: Government must protect LGBTI people from discrimination (Englisch, EUR 65/003/2012, 26.10.2012)

Medien:
– 24.10.2012, Queer: Überfall – Lage für Schwule und Lesben wird schlechter
– 05.10.2012, move: Homosexualität auf dem Balkan – Stolz in Skopje

Amnesty International: Länderbericht Mazedonien 2012 und 2011.

Russland: Urteile gegen Pussy Riot revidiert – doch noch keine Gerechtigkeit (Okt 2012)
Serbien: Belgrad Pride 2012 kurzfristig verboten – Urgent Action (Okt 2012)
Bulgarien: Tötung von Mihail Stoyanov (2008) – Aufklärung und Sühne gefordert (Sep 2012)
Moldau: Antidiskriminierungsgesetz gegen die grassierende Diskriminierung (Sep 2012)
Ukraine: Überwinden der «demographischen Krise» homophobes Gesetz eingebracht (Juli 2012)
Ungarn: Rechtsextreme eröffnen «Jagdsaison» auf Schwule zur Budapest Pride (Juli 2012)
Bulgarien: Tödlicher Hass – Schöne Worte genügen nicht, um homophobe Gewaltverbrechen zu bekämpfen (Juli 2012)
Kroatien: Erschreckende Zunahme homophober und transphober Hassverbrechen (Juni 2012)
Süd-Kaukasus: Virulente homophobe Angriffe gefährden Aktvist_innen (Mai 2012)