Editorial

Nach dem Tod von George Floyd in den USA war Rassismus in den letzten Wochen ein fast so grosses Thema wie Corona. Auch in der Schweiz wurde demonstriert, denn auch hier gehört Rassismus zum Alltag – selbst die queere Community ist nicht davor gefeit. Wir haben für diese Ausgabe Betroffene gefragt, was sie alles erleben.

Zudem haben wir die Schweizerische Flüchtlingshilfe gebeten, ein erstes Fazit zum neuen beschleunigten Asylverfahren zu ziehen. Dieses erweist sich als durchzogen: Das Tempo hat sich zwar erhöht, was erfreulich ist, doch leidet darunter oft die Qualität. Der 23-jährige Solomon aus Uganda steckt mitten drin in diesem Verfahren und erzählt uns, wie er mit seinem häufig langweiligen Alltag im Asyl-Durchgangszentrum klarkommt.

Unsere jüngste Redaktorin, die selbst noch ins Gymnasium geht, hat Lehr- und Fachpersonen gefragt, wie es um die Informationen über LGBTI* im Schweizer Schulunterricht steht. Theoretisch gar nicht so schlecht, wie sich dann herausstellte, aber es kommt noch zu oft auf die einzelnen Schulen und Lehrpersonen an, ob und wie das Thema zur Sprache kommt.

Political Correctness ist ein heiss de- battiertes Thema. Sie kann gut und wirksam sein, aber auch kontraproduktiv, wenn sie zu weit geht, findet Ralf Kaminski, Koordinator des Queeramnesty-Redaktionsteams, auf der letzten Seite. Wir hoffen auf Kommentare und Gegenargumente – oder Einsicht…

Wir wünschen euch einen guten Start in den Herbst!