Am 26. September stimmen wir über die «Ehe für alle» ab – und bisherige Umfragen lassen hoffen, dass dieser jahrzehntelange Kampf von Lesben und Schwulen sein verdientes Happy End findet. Aber Umfragen können täuschen. Davor warnen in dieser Ausgabe auch Maria von Känel und Michael Frauchiger, die sich in diesen Wochen unermüdlich im ganzen Land für die Vorlage einsetzen. Deshalb: Nehmt an dieser Abstimmung teil, verlasst euch nicht drauf, dass die «Ehe für alle» eh durchkommt. Und helft mit, dass es nicht nur ein Ja gibt, sondern ein wuchtiges!

Von einer «Ehe für alle» kann die LGBTI*-Gemeinschaft in Polen nur träumen. Amnesty und Queeramnesty Schweiz haben im Juni zwei polnische Aktivistinnen zum Gespräch eingeladen; wegen Corona konnte diese Begegnung nur online stattfinden. Die beiden engagierten Frauen gaben einen Einblick in ihre Arbeit – und erzählten, was ihr Einsatz im konservativen, LGBTI*-feindlichen Klima alles für Belastungen mit sich bringt. Ebenfalls in dieser Ausgabe findet ihr ein Gespräch mit Andreas Zünd, dem neuen Schweizer Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Er erklärt, wie der Gerichtshof dazu beiträgt, die Menschenrechte in Europa voranzubringen und was dies für die Rechte der queeren Community bedeutet.

Zudem möchte Queer­ amnesty Schweiz die Zusammenarbeit mit anderen Queeramnesty-Gruppen stärken. Zu diesem Zweck haben wir im Frühling erstmals ein Netzwerktreffen organisiert, an dem 52 Aktivist*innen aus 18 Weltregionen online teilgenommen haben. Das zweite Treffen im Frühling 2022 soll zumindest teilweise live vor Ort in Zürich stattfinden. Ziel ist, Strategien abzu- stimmen, Kräfte zu bündeln und dadurch noch schlagkräftiger zu werden.

Wir wünschen euch einen schönen Herbst. Und: Abstimmen nicht vergessen!

Das Redaktionsteam