Konferenz: Geschlecht und Folter – Frauen und Randgruppen lange ignoriert
Cover Bild des Konferenz-Reports
Folter untergräbt den Kern der Menschenrechte – die Würde und die Gleichheit aller Mensch.
Lange wurde Folter als Schmerz und Leid wahrgenommen, welche meist in staatlicher Gewahrsam und vorallem Männern zugefügt wird.
Die zweitägige Konferenz in Londen im Mai 2011 untersuchte die Gender-Dimensionen des Verbots der Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafen. Der Report schärft den Blick auf Formen der Folter, welche besonders auch Frauen und marginalisierte Gruppe treffen.
Der internationale Rechtsrahmen zur Umsetzung des Verbots der Folter ignorierte lange die Erfahrungen von Frauen und Randgruppen. Im letzten Jahrzehnt wurde daran gerarbeitet, weitere Formen von Folter und Diskrimnierung und derern Folgen besser zu erkennen und die sie treibenden Machtverhältnisse zu beleuchten. (sch)
Vergewaltigung, häusliche Gewalt, sogenannte «Ehrendelikte», sexuelle Gewalt gegen Homosexuelle oder die Verweigerung der reproduktiven Rechte – diese unterschiedlichen Formen von geschlechtsbestimmter Gewalt werden oft nicht als Folter anerkannt. Diese Verbrechen werden eben nicht nur durch staatliche Akteure begangen, sondern oft durch nicht-staatliche Akteure, die teilweise mit staatlicher Duldung handeln.
Die Situation und Erfahrungen von LGBT werden in mehreren Kapiteln mituntersucht und in einem eigenen speziell beleuchtet.
Konferenz-Report: Gender and Torture – Conference Report (PDF, Englisch, 58 S, 590 kB; Ausdrückliche LGBT-Themen auf PP 28-30; IOR 50/001/2011).