Elfenbeinküste: Aktivist_innen müssen sich nach Hetzjagd und Überfällen verstecken

Die Büros der ‚Alternative Côte d’Ivoire‘ wurden von einem homophoben Mob angegriffen und verwüstet.

Amnesty International fordert die Behörden der Elfenbeinküste auf, umgehend die noch nie dagewesene Welle an homophoben Übergriffen in Abidjan aufzuklären, die zahlreiche Mitarbeiter_innen einer HIV-Beratungsstelle dazu gezwungen hat, sich versteckt zu halten.

Am 25. Januar hatte ein Mob von rund 200 Menschen das Büro der „Alternative Côte d’Ivoire” geplündert, einer Organisation, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LGBTI) mit HIV einsetzt. Computer wurden gestohlen und der Wachmann so schlimm verprügelt, dass er medizinisch behandelt werden musste.

Als Mitglieder der Organisation die Polizei benachrichtigten, wurde ihnen gesagt, sie seien homosexuelle Zuhälter und die Polizei hätte Wichtigeres zu tun.

Schon am 20. Januar war in der Gegend von Angré in Abidjan das Haus von Claver Touré, Direktor der „Alternative Côte d’Ivoire“, attackiert worden.

“Die Behörden können dieser beispiellosen homophoben Hexenjagd an der Elfenbeinküste nur ein Ende setzen, indem sie den Angriffen nachgehen und die Verantwortlichen vor Gericht bringen. Gelingt ihnen das nicht, wird es nur noch mehr Gewalt geben.” – Gaëtan Mootoo, Westafrika-Spezialist bei Amnesty International.
(“The only way to stop the unprecedented homophobic witch-hunt taking place in Côte d’Ivoire is for the authorities to investigate the attacks and bring those responsible to justice. Failing to do that will only lead for more violence,”)

Amnesty International News: Activists in hiding after wave of homophobic attacks (Englisch)
Queeramnesty Deutschland: Übergriffe: Aktivist_innen halten sich im Untergrund

Medien, Queer.de: Abidjan: 200 Menschen überfallen Büro einer Homo-Gruppe.

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