Chile: Karen Atala Riffo, nach acht Jahren Kampf endlich glückliche lesbische Mutter –
Daniel Zamudio, zu Tode geprügelter schwuler Aktivist – Grosse Anteilnahme und Solidarität
Daniel Zamudio (24), am 3. März 2012 von vier etwa gleichaltrigen Neonazis im Parque San Borja in Santiago de Chile grausam gefoltert, verstarb am 27. März. Staatspräsident Sebastián Piñera verspricht Aufklärung und Strafe.
In ganz Lateinamerika mischte sich das Bangen um das Überleben des jungen Aktivisten am 22. März mit der Freude über die ‚historische‘ Entscheidung des Inneramerikanischen Menschenrechtshofs (CIDH), dass einer lesbischen Mutter das Sorgerecht für ihre Kinder NICHT wegen ihrer sexuellen Orientierung abgesprochen werden darf.
Leider hat das Bangen um Daniel ein trauriges Ende – er verstarb nach 24 Tagen im Todeskampf.
Daniel – wir trauern um Dich. Überwältigend ist die grosse Anteilnahme der chilenischen Öffentlichkeit und die uneingeschränkte Solidarität der Politik_innen. Hassverbrechen werden nicht hingenommen. Über ein Dutzend Solidaritätsseiten auf Facebook haben zehntausende von Unterstützer_innen.
02.04.2012, DieStandard: Tausende Menschen verabschieden Opfer von Hassverbrechen
28.03.2012, DieStandard: Schwuler Chilene nach Folter gestorben
29.03.2012, Capital: Presidente Piñera condena el asesinato de Daniel Zamudio (Spanisch)
28.03.2012, Capital: Murió el joven homosexual que fue torturado por neonazis en Chile (Spanisch)
27.03.2012, La Mula: Presidente de Chile: “Su muerte no quedará impune” (Spanisch)
06.03.2012, La Mula: Joven homosexual golpeado por neonazis se encuentra fuera de peligro (Spanisch)
06.04.2012, Video: der Beisetzung (2:42)
08.04.2012, Mario Vargas Llosa: La caza del gay (Spanisch – hervorrande Grundsatzanalyse durch den Peruanischen Nobelpreisträger, als PDF)
Etwas überlastet: Webseite der Movimiento de Integración y Liberación Homosexual (MOVILH) (Spanisch, auf Facebook)
Karen Atala Riffo wurden 2004 nach der Scheidung die Kinder weggenommen, mit der ausschliesslichen Begründung, dass eine Lesbe keine gute Mutter sein könne. Die Juristin kämpfte acht Jahre lang für ihr Sorgerecht und bekam im zweiten Anlauf vor dem Menschenrechtshofs Recht.
25.03.2012, TAZ: Auch Lesben können gute Mütter sein
24.03.2012, Tercera: La bitácora del caso Atala (Spanisch)
22.03.2012, IGLHRC: LGBT Rights Upheld in Historic Inter-American Court Ruling (Englisch)
06.04.2012, IntLawGrrls: Reflections on Atala v. Chile and Gas & Dubois v. France (Englisch, eine kritische Auseinandersetzung v.a. mit dem Europäsichen Menschrechtshof und dessen Haltung zur Adoption)
CIDH: Interamerikanische Kommission für Menschenrechte eröffnet LGBTI-Abteilung (Nov 2011)