Was machst du neben deiner Arbeit bei Queeramnesty?

Seit vielen Jahren arbeite ich als Sozialberaterin in der Stadt Zürich; in dieser Tätigkeit begegne ich Menschen aus verschiedenen Kulturen. Reisen ist meine Leidenschaft. Schöne Plätze, neue Velo- oder Wanderrouten und gutes Essen zu entdecken, macht mich glücklich. Alle Städte der Schweiz mit dem Fahrrad zu bereisen, ist ein Freizeitprojekt von mir. Mit Freundinnen organisiere ich Elektropartys für Lesben in Zürich.

 

Was sind deine Aufgaben bei Queeramnesty?

Ich bin für Focus Refugees tätig und begleite eine junge Asylsuchende aus Pakistan, die erst seit ein paar Monaten in der Schweiz lebt. Ihr Mut und ihre Geschichte berühren mich sehr. Ihr zuzuhören, sie zu bestärken und ihr Informationen zu vermitteln, erachte ich als meine Hauptaufgabe. Meine Rolle bei Queeramnesty ist noch ein wenig «Neuland» für mich, da ich erst seit Ende 2017 Aktivmitglied bin.

 

Was hat dich bewogen, dort mitzumachen?

Das 20-Jahr-Jubiläumsfest von Queeramnesty hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Stimmung am Fest war fröhlich und ausgelassen. Die Vielfältigkeit der Gäste war ein einzigartiges Erlebnis, und der Anlass wirkte sehr entspannt und erfrischend. Ich will mich engagieren für Menschen, die weniger Glück im Leben haben als ich. Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ihr Heimatland, ihr bisheriges Leben sowie Familie und Freunde verlassen müssen – das ist einfach nur ungerecht!

 

Welches war dein bisher intensivstes Erlebnis?

Ich fand es grossartig, mit einer Gruppe von Flüchtlingen an einer Lesbenparty in Zürich zu tanzen und vorher zusammen zu essen. Diese Frauen zu sehen, die sich vielleicht das erste Mal frei an einem Fest unter Lesben bewegen konnten, hat mich ein wenig an mich selbst erinnert, als ich das erste Mal in der Szene unterwegs war. Man staunt und fühlt sich aufgehoben, aufgeregt und angekommen.

Im Zusammenhang mit Queeramnesty durfte ich viele engagierte Menschen kennenlernen, die sich für die Anliegen von Asylsuchenden einsetzen. Dieses teils jahrelange und intensive Engagement beeindruckt mich sehr. Die Menschlichkeit und Herzlichkeit im Zusammensein mit den Refugees ist erfrischend und inspirierend.