Regula / Podium zu WeissrusslandWas machst du neben deiner Arbeit bei Queeramnesty?
Ich arbeite als Bioethikerin beim Schweizerischen Katholischen Frauenbund. Zudem unterrichte ich Ethik an der Universität Zürich und an der ZHAW.

Was genau sind deine Aufgaben bei Queeramnesty?
Ich gehöre zum Koordinationsteam von Focus Refugees. Wir beantworten Email-Anfragen von LGBT-Personen weltweit und Anfragen von LGBT-Asylsuchenden in der Schweiz nach einer möglichen Betreuung durch unsere Gruppe. Interessierte treffen wir zunächst zu einem Info-Gespräch, um zu erfahren was sie möchten und erzählen dann, was wir bieten können. Anschliessend vernetzen wir sie mit zwei Betreuer_innen*, die versuchen, ihnen in ihrer Situation zu helfen. Als Backoffice unterstützen wir die Betreuer_innen zudem bei allen möglichen Fragen während der Betreuung. Ausserdem führen wir Weiterbildungen und Workshops zum Thema LGBT-Asylsuchende durch und kümmern uns um die Bestellungen unserer Info-Broschüre „Fluchtgrund: sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“.

Was hat dich dazu bewogen mitzumachen?
Ich will unsere Gesellschaft mitgestalten und mich für Menschen einsetzen, die nicht so frei als LGBT-Person leben können, wie ich das glücklicherweise kann. Dies wurde auch mir nur möglich durch den Einsatz vieler Menschen vor mir.

Welches war dein intensivstes Erlebnis bisher?
Zu merken, wieviel meine Unterstützung für einen schwulen Asylsuchenden bedeutet – und wenn es nur ein gemeinsamer Kaffee ist. Oder auch der Gesichtsausdruck einer lesbischen Frau, die zum ersten Mal an der Pride in Zürich war.

Worin siehst du die grössten Herausforderungen für Queeramnesty in nächster Zeit?
Strukturen zu schaffen, damit sich Neuinteressierte mit ihren Fähigkeiten und Interessen von Anfang an engagieren können.