Afrika: Amnesty Appell an «Afrikanische Kommission für Menschen- und Völkerrecht»

aktuell 14.06.2012, Zürich: Podiumsdiskussion zur Situation der LGBT in Uganda.

aktuell 12.06.2012: Südafrika: LGBTI-Aktivistin Noxolo Nogwaza ermordet – Applebrief.

aktuell 17.05.2012: End discrimination against LGBTI on international day against homophobia.
Übersetzung: Beendet die Diskriminierung von LGBTI Menschen in Afrika.

From left; Hon. AG and Minister of Justic of the Republic of The Gambia, Justice Lamin Jobarteh, Hon. Chairperson of the African Commission, Commissioner Dupe Atoki and Hon. Commissioner Reine Alapini-Gansou during the opening ceremony of the 51st Ordinary Session Stolz präsentieren sich (v.l.): Justizminister von Gambia Justice Lamin Jobarteh, Vorsitzender der Afrikanischen Kommission Dupe Atoki, Kommissionär Reine Alapini-Gansou am Eröffnungsplenum.

Vom 18. April bis zum 2. Mai 2012 fand in Banjul, Gambia, die 51. ordentliche Session der «African Commission on Human and Peoples’ Rights» statt.

In der Ansprache von Amnesty International wurden Empfehlungen zu Somalia, zu Sudan und zu LGBT-Rechten abgegeben. Neben der Institutionalisierung von Menschenrechtsprozeduren, dem Schutz von JournalistInnen und AktivistInnen, sowie dem Kampf gegen die Rekrutierung Minderjähriger als Kindersoldaten, zeigte sich Amnesty ausserordentlich besorgt über die zunehmende staatliche Verfolgung von Lesben, Schwulen, Bisexuelle und Transgender im ganzen Afrikanischen Kontinent. Die Kommission wurde zum wiederholten Male aufgerufen, Massnahmen zum Schutz von LGBTI in die Wege zu leiten. .

Ansprache von Amnesty International Oral Statement, Item 4: Human Rights Situation In Africa (Englisch, PDF, 4 Seiten)

Gleichgeschlechtliche Liebe kein Import des Nordens – homosexuelle Identitäten hingegen schon; Angesichts der gravierenden sozialen Unterschiede kann es keine „gay identity“ in Afrika geben: David Schwarz in Hinterland Nr 15, 2010 (PDF, 4 S, 100 kB)

Hinweis, Zürich Pride, Donnerstag, 14. Juni um 20:00, Bäckeranlage:
Podiumsdiskussion zur Situation der LGBT in Uganda.

Hinweis: französisch+englische Online-Quartals-Zeitschrift für LGBTI-Afrika-Themen: Q-Zine.

Tunesien: Menschenrechtsminister Samir Dilou untergräbt Menschrechte für LGBTI (Feb+Apr 2012)
Liberia: Trotz Friedensnobelpreis weiterhin Verfolgung von LGBT-Aktivist_innen (März 2012)
Tansania: Gezielte Stigmatisierung von Schüler_innen mit HIV/AIDS in Schulen (März 2012)
Kamerun: Kriminalisierung Homosexueller Beziehungen überwinden – Appell (März 2012)
Uganda: Überfall auf Workshop von Lesben in Entebbe (Feb 2012, viele Links)
Senegal: Homophobe Diskriminierung – Menschenrechte im Fokus vor den Wahlen (Feb 2012)
Nigeria: Gesetz zum Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe (Nov 2011)
Ruanda: Homophober Überfall auf Filmemacher Dady de Maximo (Nov 2011)
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Amnesty Stmt Deutsch

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Afrika: Beende die Diskriminierung von LGBTI Menschen am Internationalen Tag gegen Homophobie!

„Es ist zutiefst beunruhigend, dass Menschen im Jahr 2012 immer noch aufgrund ihrer wahren oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung oder Gender Identität verfolgt werden.“

Erwin van der Borght, Amnesty Internationals Afrika-Direktor, fährt fort: „Die Diskriminierung und Verfolgung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersex Menschen (LGBTI) in Südafrika und Kamerun muss aufhören, äusserte Amnesty International am Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie, den Aktivisten auf der ganzen Welt feierten.“

Fälle von Belästigung, Diskriminierung, Verfolgung, Gewalt und Mord, die gegen Individuen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Gender Identität ausgeübt werden, nehmen im Afrika südlich der Sahara zu.
Politische Führer in einigen afrikanischen Länder misslingt nicht nur der Schutz der Menschenrechte gegen Diskrimierung, sondern hetzten durch ihre äusserungen und Taten oft zu Diskriminierung und Verfolgung auf.
In Kamerun sitzen zur Zeit sieben Männer im Gefängnis aufgrund des Gesetzes gegen gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen, während homophobe und transphobe Hass-Verbrechen in Südafrika weit verbreitet sind, wo Angriffe auf LGBTI Menschen nicht ausreichend untersucht werden, was ein Umfeld der Straflosigkeit für Täter schafft.
„Es ist zutiefst beunruhigend, dass Menschen im Jahr 2012 immer noch aufgrund ihrer wahren oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung oder Gender Identität verfolgt werden“, sagte Erwin van der Borght, Amnesty International’s Direktor für Afrika.

„Es wird Zeit, dass die kamerunische Regierung sich dahin bewegt, Gesetze, die einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten kriminalisieren, abzuschaffen.“

„Behörden in Südafrika müssen sicher stellen, das Hass-Verbrechen gegen LGBTI Menschen gründlich untersucht werden und ihr konstitutionelles Recht auf Gleichberechtigung eingehalten wird.“

Seit März 2011 wurden dreizehn Menschen in Kamerun aufgrund des Gesetzes, welches „sexuelle Handlungen mit einer Person des gleichen Geschlechts“ kriminalisiert, festgenommen.

Die meisten von ihnen wurden eher Opfer ihrer wahrgenommenen sexuellen Orientierung als aufgrund der angeblichen Teilnahme an verbotenen in beiderseitigem Einverständnis ausgeübten sexuellen Handlungen. In so gut wie keinem Fall behauptete die Polizei oder andere Augenzeugen, die angeblichen sexuellen Handlungen gesehen zu haben.

Der UN-Menschenrechtsausschuss stellte fest, dass Gesetze, die einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten kriminalisieren gegen internationales Menschenrecht verstossen.

In Kamerun verurteilte ein Gericht in Yaounde im April 2011 Jean-Claude Roger Mbede aufgrund so eines Gesetzes zu einer dreijährigen Haftstrafe. Zwei weitere Männer wurden im Juli 2011 zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, während vier weitere Männer, die im August 2011 festgeommen wurden, im Arrest auf ihre Gerichtsverhandlung warten.

In Südafrika sind sexuelle übergriffe und andere körperliche Angriffe gegen LGBTI Menschen viel zu alltäglich, besonders gegen die, die in Townships und in ländlichen Gebieten leben.

In den frühen Morgenstunden am 24. April letzten Jahres wurde die 24-jährige lesbische Noxolo Nogwaza auf ihrem Heimweg nach einem Abend im Freundeskreis ermordet. Die Angreifer vergewaltigten und schlugen sie und fügten ihr Messerstiche zu – augenscheinlich wegen ihrer sexuellen Orientierung -, bevor sie ihren Körper in einen Ableitungskanal am Strassenrand warfen.

Ein Jahr nach ihrem Tod sind keine Fortschritte in der Untersuchung ihres Mordes gemacht worden und ihre Mörder sind weiterhin auf freiem Fuss.

Noxolo, die auch eine Menschenrechtsverteidigerin war, lebte und starb in KwaThema, einem Township im Osten von Johannesburg in der Gauteng Provinz.

In den letzten fünf Jahren wurden mindestens zehn Fälle von Vergewaltigungen mit anschliessendem Mord an lesbischen Frauen in Townships in verschiedenen Teilen des Landes gemeldet. Die südafrikanische Zivilgesellschaft und Amnesty International führen eine Kampagne gegen die weit verbreitete Untätigkeit, die homophoben und transphoben Hass-Verbrechen zu untersuchen, was ein Umfeld der Straflosigkeit für Täter unterstützt.

Quellen: 17.05.2012: End discrimination against LGBTI on international day against homophobia.
Übersetzung (Queeramnesty.DE): Beendet die Diskriminierung von LGBTI Menschen in Afrika.