Das Queer Film Festival Basel feiert dieses Jahr sein Jubiläum unter dem Motto «The Future is Queer» und zeigt ein gutes Dutzend Spiel- und Dokfilme sowie einige Shorts.

Lust auf queere Filme mit relevanten, engagierten Geschichten? Dann auf nach Basel zu dem queeren Festival mit dem lustigen Namen «Luststreifen». Gegründet wurde es 2008 von ein paar Mitgliedern der HABS (Homosexuelle Arbeitsgruppen Basel) und fokussierte damals noch ganze auf Filme über Schwule. Seither ist das Festival deutlich diverser geworden und setzt nun heute «auf Filme mit einer kritischen Haltung zur heteronormativen Gesellschafts- und Geschlechterordnung, um Identitätsnormen und Geschlechterstereotypen in Frage zu stellen».

Das Motto «The Future is Queer» bezieht sich darauf, dass heute laut den Veranstalter_innen kein Tag vergeht, ohne dass neue Nachrichten von und über queer-feministische Themen medial verhandelt werden. «Der gegenwärtige mediale Hype zeigt ein neues Selbstbewusstsein der queer-feministischen Bewegung, welche mittels Hashtags, Demonstrationen, politischen Vorstössen und juristischen Mitteln erfolgreich den öffentlichen Diskurs mitgestaltet.» Dieses Selbstbewusstsein will das Festival mit der Filmauswahl wiederspiegeln.

Im Programm gibt es auch Streifen, die LGBTI-Menschenrechtsthemen behandeln. Etwa der brasilianische Dokumentarfilm «My Body is Political» (2017), der die Geschichte von vier Transmenschen erzählt, die in einer Favela von Sao Paolo leben und einen täglichen Kampf ums Überleben und gegen die Unterdrückung führen. (1.10., 18 Uhr, neues kino)

Oder der russische Spielfilm «The Student» (2016), in dem ein Schüler plötzlich beginnt, in seiner Schule einen fundamentalistischen christlich-orthodoxen Glauben zu vertreten – und dies immer aggressiver. Insbesondere der Biologieunterricht ist ihm ein Dorn im Auge, in dem eine junge liberale Lehrerin einen modernen Sexualkundeunterricht betreibt und ihren Schützlingen die Evolutionstheorie beibringen will. Statt der Lehrerin den Rücken zu stärken, gibt die Schulleitung nach und nach immer mehr liberale Positionen preis. Gleichzeitig bekommt der sehr attraktive, pausenlos Bibelzitate deklamierende Fundi einen besonders treuen Anhänger: einen Jungen, der wegen eines verkürzten Beins hinkt und deshalb gerne als Krüppel verspottet wird. Aber erhofft er sich göttliche Heilung oder doch eher körperliche Nähe? (30.9., 17 Uhr, kult kino, Camera 1)

«Luststreifen» wird von sieben Aktivist_innen ehrenamtlich organisiert. Sie wollen queere Kultur fördern und zu Reflektion und Diskussionen anregen. Neben den Filmen gibt es Konzerte, Talks und Workshops.

Luststreifen: 28. September bis 1. Oktober in Basel
Programm und Tickets: www.luststreifen.ch